Systemkameras finden seit einigen Jahren Platz auf den Verkaufsregalen
der Fotogeschäfte. Mit dieser neuen Art der Digitalkameras versuchen die
Hersteller genau das von mir vorher erwähntes Problem zu lösen: das Herz einer
Spiegelreflex im kompakten Gehäuse. Der flexible Einsatz als System soll
ebenfalls beibehalten werden, so verfügen Systemkameras auch über
Wechselobjektive sowie Möglichkeiten, weiteres Zubehör anzuschließen.
Wie haben nun die Hersteller es geschafft, eine Technik, die sonst nur
in einem großen Gehäuse platz fand in diese flache und kompakte „Bodies“ zu stopfen?
Die Antwort liegt im Namen der Spiegelreflexkameras – der Schwingspiegel, der durch seine Bewegung relativ viel Platz bedarf, wurde eingespart. Da der Spiegel fehlt, kann das Bild nicht auf den Sucher und auf das Autofokus-Modul umgeleitet werden. Diese zwei Elemente fehlen in einer Systemkamera auch. Außerdem ermöglicht der enorme Fortschritt der Halbleiterindustrie immer kleinere Systemplatinen zu bauen.
Und trotzdem funktioniert es? Ja, mit gewissen Einschränkungen - als Sucher kann z.B. nur elektronische Lösung zum Einsatz kommen (evtl. als aufsteckbares Zubehörteil). Für die Fokussierung muss nun, wie auch bei Kompaktkameras, der Bildsensor selbst einspringen. Die Fokussierung ist oft noch etwas langsamer als bei Modellen mit dem Schwingspiegel. Hersteller arbeiten jedoch diesen „Nachteilen“ der Systemkameras entgegen und ich kann mir vorstellen, dass in einigen Jahren der Spiegel endgültig der Vergangenheit angehören wird.