Selbst wenn alle technischen Aspekte zu Gunsten der Aufnahme berücksichtigt wurden, kann das Bild misslingen. Der Grund könnte des ästhetischen Ursprungs sein. Deswegen gilt es stets auch auf die Aspekte der Bildgestaltung zu achten.
- Goldener Schnitt. Aufnahmen sehen harmonischer aus, wenn Objekte nicht mittig, sondern in dem so genannten goldenem Schnitt platziert sind. Grob kann man dafür die Bildfläche mit jeweils 2 waagerechten und 2 senkrechten Hilfslinien gleichmäßig teilen. Die Schnittpunkte dieser Linien liegen im goldenen Schnitt.
- Der richtige Moment. Achten Sie bei Aufnahmen mit bewegten Objekten im Hintergrund (z.B.: Wolken, fließendes Wasser etc.) genau auf die Form und Position der Elemente. Durch gezielte Abbildung in einer bestimmten Position (z.B.: im goldenen Schnitt) kann die Harmonie in der Aufnahme erhöht werden.
- Anzahl der Bildelemente. Hier heißt die Devise: so einfach wie möglich. Eine hohe Anzahl an Elementen/Objekte im Bild kann den Betrachter schnell verwirren.
- Lichtqualität/Lichtdosierung. Das Licht kann hell oder dunkel, gerichtet oder diffus, weich oder hart sein. All dies wirkt sich in der Harmonie der Aufnahmen aus. Die „Lichtstimmung“ sollte zum Motiv passen (z.B. Mädchen in einem leichten Sommerkleit, abgebildet in einem sehr weichen und diffusem Licht).
- Beziehung der Elemente. Wenn die Objekte im Hintergrund in Beziehung zu dem Hauptmotiv stehen, wirkt das ganze Bild viel harmonischer. Die Beziehung kann durch mehrere Faktoren hergestellt werden:
- Durch direkte Verbindung. Z.B.: Kind hält ein Luftballon in seiner Hand
- Durch indirekte (gedachte) Verbindung. Z.B.: Kind schaut auf das davonfliegende Luftballon, der Blick stellt die Verbindung her.
- Durch gleiche/ähnliche Form, Farbe oder Helligkeit.
- Schärfeempfinden. Der Schärfeeindruck (siehe entsprechendes Diagramm) wirkt sich stets positiv auf die Bildwirkung aus.
- Harmonie der Farben. Farben werden vom Menschen mit unterschiedlichen Gefühlen verbunden (z.B. rot steht für Direktheit, Gefahr, Aggression …). Auch die Menge der Farben spielt eine große Rolle. Wenn z.B. gegensätzlich wirkende Farben (siehe auch den Farbkreis) im Bild vertretbar sind, sollte deren Menge nicht gleich sein (z.B. eine rote Mohnblume in einer grünen Wiese). Achten Sie darauf, dass die Farben die Bildaussage unterstützen oder gar verstärken.
- Anzahl der Farben. Hier gilt ebenfalls die Empfehlung nicht zu übertreiben. Ein Bild mit zu vielen Farben (Ausnahme: die Farbenvielfalt stellt das Hauptmotiv dar) kann schnell verwirrend und negativ wirken.